„Bis ich
hier ankam, hab ich schon ne Weile gebraucht.“
Mit dieser Zeile eröffnen
Mikrokosmos23 ihr nunmehr drittes Album und zeigen dabei wieder eine
erfreuliche Weiterentwicklung. So haben sich, im Laufe der letzten acht Jahre, die vier Jungs aus Meißen (kennste Sachsen-Anhalt?!) hörbar weiter entwickelt. Als 2006 die erste EP
erschien, war der Sound noch rauer, die Texte wütender und der Schreianteil
deutlich höher als heute. Aber eben auch nicht so differenziert, auf den Punkt
und mit dem Finger in der Wunde.
Halt
dich bloß nicht fest, halt dich bloß nicht fest dran. Hör auf zu zittern, denn
das macht uns alle nur nervös. Auf Alles
Lebt, alles bleibt, geht es ums Ganze, ums Leben. Vom Vorankommen und
Feststecken, vom Zusammen und Allein und immer wieder auch vom Verlassen und
Reisen. Dabei schafft es die Band dem Kitsch und Klischee irgendwie aus dem
Weg zu gehen.
Lass uns wieder mal ausziehen, lass uns uns wieder mal ausziehen -
gegen alle
Leere - und nie wieder aufstehen.
Auch der Sound hat sich in den Jahren geändert. So klingt auf
Alles Lebt, alles bleibt deutlich aufgeräumter zu. Einige Raue Stellen der
Vorgänger wurden abgeschliffen, hier und dort finden sich Trompeten, Streicher
oder wie bei dem Song KopfHerz auch Gastgesang.
Und ich
werd da sein, wo die Hoffnung schneller stirbt, wo es das alles nicht mehr
gibt. Und ich werd dort sein, wo ich alles was ich sag auch ernst mein.
Dennoch
ist glattgebügelt sicher das falsche Wort, da es eben dennoch genug Ecken und
Kanten gibt, die der Band einen eigenen Charakter geben.
Am Ende
der 12 Songs hat man dann ein wirklich starkes Album für die kalte Jahreszeit
und sicher schon jetzt eines der 10 großen Alben 2013.